Um Fragen zur Medikamenteneinnahme auch außerhalb der Öffnungszeiten von medizinischen Einrichtungen zu beantworten, können digitale Assistenten und Chatbots in Form von Smartphone-Apps eingesetzt werden. Diese digitalen Helfer beraten unter anderem zu Wirkungsweise, Einnahmeformen, Häufigkeit der Einnahme, Wechselwirkungen und Kontraindikationen von Arzneimitteln. Zudem kann durch Erinnerungsfunktionen eine Steigerung der Arzneimittel-Adhärenz, das heißt der Einhaltung der Einnahmeempfehlung von Ärzt:innen, erreicht werden.
Wie eine solche Smartphone-App aufgebaut und angewendet werden kann, simuliert die KI-basierte Medikationscoaching-App des Wertschöpfungslabors Leipzig des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke. Bei dem interaktiven Demonstrator handelt es sich um einen virtuellen Assistenten in Form eines Chatbots, der in Interaktion mit den Nutzer:innen tritt und Fragen zu Medikamenten und Therapieplänen beantwortet. Der Demonstrator nutzt dabei Künstliche Intelligenz bei der Sprach- und Bilderkennung sowie der Entscheidungsunterstützung.
Um ein virtuelles Medikamenten-Coaching zu durchlaufen, können die Nutzenden zwischen drei fiktiven Personen wählen. Dem Chatbot können dann über Sprach- oder Texteingabe verschiedene Fragen zur Wirksamkeit, Einnahmeform und Häufigkeit der Einnahme von Medikamenten gestellt werden, die er mittels eines standardisierten Frage-Antwort-Systems im Hintergrund beantwortet. Darüber hinaus können beispielhafte Medikamentenverpackungen durch die Kamera des Smartphones eingescannt werden, um neu verschriebene Medikamente in den bestehenden patientenindividuellen Medikationsplan aufzunehmen. Diese Scanfunktion macht sich dabei die Pharmazentralnummer (PZN) der Medikamente, einen bundeseinheitlichen Identifikationsstandard für Arzneimittel, zunutze.