Die Kommissionierung von Kleinteilen für die Bereitstellung in Produktionsprozessen ist ein fehleranfälliger Prozess, vor allem, wenn sich die zu kommissionierenden Teile wenig unterscheiden oder immer unterschiedliche Mengen zusammengestellt werden müssen. In der Praxis werden für das Problem häufig Barcode-Scanner eingesetzt, die zur Quittierung der entnommenen Produkte und Mengen durch die kommissionierende Person genutzt werden. Die Nutzung dieser Handscanner ist aufgrund der vielen Bewegungsabläufe jedoch nicht unbedingt effizient.
Im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg wird daher ein Demonstrator des Fraunhofer IFF als Lösungsansatz gezeigt. Dieser setzt auf zwei unabhängig voneinander einsetzbare Technologien. Beide nutzen ein Armband welches beim Griff in das jeweilige Fach automatisch identifiziert wird:
- In der ersten Variante wird ein RFID-Armband genutzt, in welches ein Lesegerät integriert ist. An jedem Fach der Kleinteile-Behälter sind passive RFID-Transponder angebracht.
- In der zweiten Variante ist auf dem Armband ein 2D-Code aufgebracht. Ein über dem Arbeitsplatz angebrachter Tiefenbildsensor erkennt anhand der 3D-Punktewolke in welches Fach gegriffen wurde. Durch den 2D-Code wird gleichzeitig der Zugriff einem Fertigungsauftrag zugeordnet.
Über beide Wege lässt sich der Greif-Vorgang vollständig kontrollieren, ohne dass dabei zusätzliche Zeit verloren geht. Zusätzlich wird die Prozesssicherheit erhöht, da Greif-Vorgang und Scan keine getrennten Prozesse mehr sind. Ergänzend wird der kommissionierenden Person am Bildschirm über ein Assistenzsystem angezeigt, welche Menge aus welchem Fach entnommen werden muss und was damit geschehen soll. Hierüber können Montagetätigkeiten zur Vormontage von Baugruppen unterstützt werden.
In unserem Demonstrationsbeispiel werden Spielzeugteile in den Regalfächern gelagert, die zu einem Gesamtfahrzeug (Feuerwehr- oder Polizeiauto) montiert werden sollen.